Wochenbericht 08. - 14. Februar 2019

Auf Sturm und Neuschnee folgten Sonne und Wärme

Diese Wochenberichtsperiode war geprägt von stürmischem Wind, Neuschnee und sonnigen, sehr milden Tagen. Das schon bestehende Altschneeproblem sowie das Gleitschneeproblem überdauerten auch diese Wochenberichtsperiode und wurden vorübergehend von einem Neu- und Triebschneeproblem überlagert.

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Starker bis stürmischer West-, Süd- und Nordwind war ein wichtiges Merkmal dieser Wochenberichtsperiode. Damit wurde zum Teil viel Schnee verfrachtet, wie zum Beispiel bei der Bergstation Plattjen in Saas-Fee (VS) auf 2570 m, vor allem nachdem am Montag, 11.02. noch Schnee gefallen war (Foto: C. Wolfensberger, 11.02.2019).
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Viel Schnee: Am Vilan (2375 m) im Prättigau, GR, ragen die Lawinenverbauungen teilweise nur mehr wenig aus der Schneedecke (Foto: SLF/L. Dürr, 08.02.2019).
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Sonnige Südwesthänge waren auch in der vergangenen Woche wieder prädestiniert für Gleitschneerisse und –lawinen wie hier am Piz Calmot (2311 m, GR; Foto: P. Degonda, 08.02.2019)…
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… oder bei Alt St. Johann, wo Gleitschneelawinen fast den Talboden auf ca. 890 m erreichten und den Häusern nahe kamen (SG; Foto: P. Diener, 09.02.2019).
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Diese Gleitschneelawine löste sich in einem Osthang im Chäsboden bei Glarus Süd auf etwa 1500 m (Foto: P. Degonda, 13.02.2019).
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Diese Gleitschneelawine im Bereich Neuenalpspitz (SG) pflügte sich durch den Wald und trat darunter wieder hervor. Bei genauerer Betrachtung sieht man links oberhalb der jetzt aperen Fläche den Anriss einer Schneebrettlawine, die sich vermutlich durch den Abgang der Gleitschneelawine löste (Foto: P. Diener, 10.02.2019).
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Der Wind formte die Schneedecke an der La Rosablanche (VS; 3336 m) deutlich und kreierte dieses wellenförmige Muster (Foto: T. Schneidt, 08.02.2019).
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In der Nähe des Schollberg bei St. Antönien (GR;) lösten Tourengänger diese Schneebrettlawine an einem steilen Nordosthang auf rund 2400 m aus. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden (Foto: T. Wiedenmann, 09.02.2019).
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Triebschneeansammlungen waren gut zu erkennen wie im Bildhintergrund links des Kamms unterhalb der Wechten am Grat zum Stuedelistand (BE; 2000m). Nordseitig oberhalb von rund 1900 m war der Schnee noch pulvrig, südseitig und darunter aufgrund der noch milden Temperaturen weich und feucht (Foto: L. Hofer, 09.02.2019).
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Nahaufnahme der schon vor dieser Wochenberichtsperiode windgeprägten Schneedecke am Grat zum Pizzo d’Era (TI; 2600 m; Foto: F. Vanza, 09.02.2019).
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Kräftige Windböen erschwerten die Bedingungen im Skigebiet Crans-Montana (VS; 2700 m; Foto: B. Gallera, 12.02.2019).
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Am Dienstag, 12.02. löste eine Person im Salezertobel (Davos, GR) an einem Osthang auf etwa 2100 m diese Schneebrettlawine aus. Sie brach in einer tieferen Altschneeschicht. An dieser Stelle ging bereits am 15.01.2019 eine grosse Lawine ab, die durch Sprengung künstlich ausgelöst wurde (Foto: M. Ruggli).
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Faszination Schnee: Unter gewissen Umständen (z. Bsp. warmer Schnee, langsame Verformung) wie hier bei einem Gleitschneeriss bei St. Antönien, GR, verhält sich die Schneedecke wie eine zähe Flüssigkeit und kann sich verfalten (Bild: T. Wälti, 13.02.2019).
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V.a. an Graten und exponierten Stellen wütete der Wind und verwehte den Schnee. Lediglich die komprimierte bestehende Aufstiegsspur zum Foggenhorn (2570 m, VS) war zu kompakt, um weggetragen zu werden und wurde daher geradezu „ausgefräst“. Und wo wurde wohl der hier abgetragene Schnee als Triebschneeansammlung abgelagert? (Foto: P. Schwitter, 14.02.2019)

Wetter, Schneedecke und Lawinensituation

Über die gesamte Wochenberichtsperiode bestand weiterhin ein bereits existierendes Altschnee- und Gleitschneeproblem.

Altschneeproblem: Im oberen Teil der Schneedecke waren teils kantig aufgebaute, weiche Schwachschichten vorhanden. In Graubünden handelte es sich dabei meist um die alte Schneeoberfläche, welche bis am 24. Januar entstanden war und dann mit Neu- und Triebschnee überlagert wurde (vgl. Abb. 1), teils auch um tiefere Schichten an eher schneearmen Stellen (vgl. Abb. 2). Am Alpennordhang und im Wallis existierten meist noch ältere Schwachschichten etwas tiefer in der Schneedecke. Besonders ausgeprägt waren diese noch in den nördlichen Gebieten des westlichen Alpennordhanges und in den Voralpen im Bereich der Waldgrenze oder darunter. Gegenüber den vorangehenden Wochenberichtsperioden nahmen aber Meldungen von Lawinen ab, welche in diesen Schwachschichten ausgelöst wurden.

Gleitschneeproblem: Am Alpennordhang, im nördlichen Wallis und in Graubünden waren viele Gleitschneerisse offen. Täglich lösten sich da und dort unterhalb von rund 2400 m an steilen Sonnenhängen Gleitschneelawinen, wobei die Lawinenaktivität weitgehend bescheiden blieb (vgl. Abb. 3). In den schneereichen Gebieten des Nordens und Ostens wurden einzelne Gleitschneelawinen auch gross.

Neben dem Altschnee- und Gleitschneeproblem  bestanden  in dieser Wochenberichtsperiode vorübergehend ein Neu- und Triebschneeproblem. Diese Entwicklung ist im folgenden beschrieben.

Freitag, 08.02. bis Sonntag, 10.02.: Starker bis stürmischer Wind

Von Donnerstagmittag bis Freitagmorgen fielen im Unterwallis und am Alpennordhang oberhalb von 1700 m 5 bis 15 cm Schnee. Am Freitag war es dann in allen Gebieten meist sonnig, am Samstag besonders im Wallis, im Tessin und in Graubünden und am Sonntag nur noch in den Föhngebieten des zentralen und östlichen Alpennordhanges und Graubündens. Der Westwind frischte auf den Samstag deutlich auf und blies im Jura, im Wallis und am Alpennordhang mässig bis stark, zeitweise stürmisch, im Tessin und in Graubünden schwach bis mässig. Am Sonntag drehte er auf Südwest und griff in den Föhngebieten des Nordens bis in tiefe Lagen hinunter. Zudem erfasste er auch das Tessin und Graubünden (vgl. Abb. 5 – 6ff). Nachdem der Samstag mit 0 °C auf knapp 2000 m schon relativ mild war (vgl. Abb. 4), wurde es am Sonntag in den Föhngebieten mit +3 °C auf 2000 m am Mittag noch milder.

In den vom Wind erfassten Gebieten im Westen und am Nördlichen Alpenkamm wurde infolge der hohen Windgeschwindigkeiten Altschnee verfrachtet und das Triebschneeproblem trat in den Vordergrund. Die beobachteten Triebschneeansammlungen waren meist klein bis mittel und deren Auslösebereitschaft hoch. Die Lawinengefahr (vgl. Gefahrenentwicklung ganz unten auf der Seite) stieg auf die Stufe 3 (erheblich) an. Bezüglich der Anzahl Gefahrenstellen und der Grösse der auslösbaren Lawinen handelte es sich meist eher um ein „tiefes Erheblich“.

Montag, 11.02.: Schneefall

In der Nacht zum Montag drehte der Wind mit dem Durchzug einer Kaltfront auf Nordwest und  blies weiterhin stark bis stürmisch, tagsüber dann mässig bis stark (vgl. Abb. 5 - 9ff).

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Abb. 5 - 1: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 2: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 3: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 4: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 5: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 6: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 7: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 8: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 9: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 10: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 11: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 12: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 13: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 14: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 15: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 16: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 17: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 18: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 19: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.
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Abb. 5 - 20: In der Nacht auf den Samstag, 09.02. nahm der Westwind markant zu und blies vor allem im Westen und Norden mässig bis stark, zeitweise auch stürmisch. Das Tessin und Graubünden waren wie üblich abgeschirmt. Am Sonntag, 10.02. setzte dann Südwestwind und in den Alpentälern des Nordens Föhn ein. In der Nacht zum Montag drehte der Wind auf Nordwest und blies bis am Dienstag vor allem noch am Alpenhauptkamm und südlich davon stark.

Die Temperatur fiel um mehr als 10 Grad – am Mittag lag sie auf 2000 m noch bei -9 °C (vgl. Abb. 4). In den Gebieten nördlich des Alpenhauptkammes schneite es meist schauerartig, nur im mittleren und südlichen Tessin war es tagsüber recht sonnig.

Gesamthaft fielen zwischen Sonntagabend und Dienstagmorgen folgende Schneemengen oberhalb von 1200 m (vgl. Abb. 6):

  • Alpennordhang ohne Voralpen, westlichstes Unterwallis, nördliches Wallis westlich des Aletschhorns, Prättigau: 30 bis 50 cm
  • Voralpen, übriges Wallis, übriges Nordbünden, Mittelbünden, nördliches Unterengadin, Jura: 15 bis 30 cm
  • sonst 5 bis 15 cm oder weniger

Mit dem Neuschnee (vgl. Abb. 6) stieg das Angebot an verfrachtbarem Schnee deutlich. Neuschnee, weiterhin starker bis stürmischer Wind und Triebschnee verschärften die Lawinengefahr und es mussten in den Hauptniederschlagsgebieten vorübergehend auch spontane Lawinen erwartet werden. Zu dem Neu- und Triebschneeproblem war auch zu erwarten, dass das Altschneeproblem wieder an Bedeutung gewinnen würde, d.h. dass die Auslösebereitschaft in tieferen Altschneeschichten wieder zunehmen würde (vgl. Abb. 7).

Dienstag, 12.02. bis Donnerstag, 14.02.: Sonnig und zunehmend mild

In der Nacht auf Dienstag fiel im Norden und Osten noch etwas Schnee. Im Westen und Süden klarte es auf. Tagsüber war es trotz zeitweise hoher Wolkenfelder recht sonnig. Der Nordwind blies am Alpenhauptkamm und südlich davon, sowie allgemein in der Höhe mässig bis stark und verfrachtete weiterhin Schnee (vgl. Abb. 8), sonst war er meist schwach.

Am Mittwoch und Donnerstag war es sonnig, schwachwindig und zunehmend mild mit einer Nullgradgrenze am Donnerstag bei 3000 m. Die Neu- und Triebschneeschichten hatten sich stabilisiert und in den Vordergrund trat erneut das schon länger bestehende Altschneeproblem.

Ab Dienstag nutzten die Sicherheitsdienste die guten Sichtverhältnisse für Sprengaktionen (vgl. Abb. 9)….

… und Freerider genossen den Neuschnee – vor allem da, wo er nicht vom Wind gestört war (vgl. Abb. 10).

Lawinenunfälle

In dieser Wochenberichtsperiode ereigneten sich glücklicherweise keine tödlichen Lawinenunfälle. Es wurden insgesamt 14 Lawinenunfälle mit Personenbeteiligung gemeldet, davon am Freitag, 08.02. vier, am Samstag, 09.02. fünf, am Dienstag, 12.02. vier und am Mittwoch, 13.02. eine. Teilweise lösten sich die Lawinen im frischen Triebschnee, teilweise in den Altschneeschichten.

 

Gefahrenentwicklung

Lawinenbulletins dieser Zeitperiode im Überblick.

 

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